Ohrakupunktur

 

Die von uns angewandte Therapie über die Ohrmuschel geht auf die Forschungsergebnisse des französischen Arztes Dr. Paul Nogier sowie auf die Aspekte der Ohrakupunktur aus der TCM (Traditionelle Chinesische Medizin) zurück. Zur Ohrakupunktur gibt es die ersten schriftlichen Erwähnungen aus der chinesischen Medizin bereits im 1. Jahrhundert v. Chr. Seit 1950 wird sie dank Nogier systematisch erforscht und seine Entdeckungen gelehrt.

Bei einigen seiner Patienten aus der Seefahrt fielen ihm Narben an einer Stelle des Ohres auf. Diese entstanden infolge einer Ischias-Behandlung durch Gewebezerstörung. Durch das Setzen von Nadeln gelang es ihm, eine ähnlich bedeutende Wirkung zu erzielen, ohne Narben zu hinterlassen.

 

In der Folgezeit stellte er fest, dass alle Organe, Muskeln, Gefäße etc. des Körpers am Ohr repräsentiert sind. Es lässt sich also über die Ohrmuschel der gesamte Körper behandeln.

Grundlage ist hierbei die Abbildung des menschlichen Körpers als Embryo, der wie im Mutterleib auf dem Kopf liegend im Ohr abgebildet ist. Somit stellt der Bereich des Ohrläppchens den Kopf dar.

 

Nur wenn eine Störung eines Organs vorliegt, macht sich bei der Diagnose der entsprechende Punkt am Ohr oder über eine Veränderung der Pulswelle (RAC-Test = Reflex Auriculocardiaque) bemerkbar.

 

Die Behandlung der Punkte erfolgt dann mit sehr dünnen, feinen Nadeln, durch Druck, Wärme oder Dauernadeln. Die Behandlung dauert etwa 30-40 Minuten, dabei liegen Sie entspannt auf der Liege. Die Nadeln verbleiben meist 25-30 Minuten im Ohr, bis sie fast von selbst wieder herausfallen. Unser Körper weiß also genau, wann er die Nadeln nicht mehr braucht. Die Behandlung erfolgt in Ruhe und der Körper sollte die Zeit bekommen, die er für die Reizwirkung benötigt. Sollte es daher einmal notwendig sein, die Nadeln länger im Ohr zu lassen, planen Sie bitte einen Zeitpuffer von 30 Minuten ein.

Für unsere kleinen Patienten und Menschen, die eine Behandlung mit Nadeln ablehnen besteht die Möglichkeit einer Ohrmassage mit der Behandlung durch Druck, Wärme oder Farben auf die entsprechenden Punkte.

 

Die Ohrakupunktur oder in Fachkreisen auch Aurikulotherapie (lat.auris = das Ohr) genannt, hat eine ausgleichende und entspannende Wirkung und Nogier empfahl sie daher für die Behandlung aller Leiden, die das zentrale Nervensystem betreffen, u.a. bei Furcht, Schwindel, Konzentrationsmangel, Stottern usw. Durch die Behandlung über das Ohr können Schmerzen, insbesondere funktionelle Schmerzen, beeinflusst und gelindert werden. Sie hat außerdem bei der Behandlung von Süchten und bei der Immunstimulation weitere Bedeutung.

Die Ohrakupunktur kann sehr gut mit anderen Naturheilverfahren kombiniert werden und stellt daher öfters nur einen Teil unserer Gesamtbehandlung dar.

„Das Ohr ist nicht nur ein Stück Knorpel. Es hat eine enge Verbindung zu den inneren Organen. Wenn ein inneres Organ eine Störung hat, wird sich eine korrespondierende Reaktion im Aurikel (Ohr) zeigen.“ [Dr. Paul Nogier]